Lidingö, Stockholm

Blick über die Inseln von Stockholm

Lidingö ist ein Paradies für Wanderfreunde

Im Winter kann man hier gut Ski laufen

Die Gemeinde Lidingö liegt nur wenige Autominuten von der Stockholmer Innenstadt entfernt und erstreckt sich über mehrere Inseln. Die Landschaft in und um Lidingö ist von Wald und Wiesen geprägt - dadurch ist die Gegend ein ideales Gebiet für sportliche Aktivitäten oder zum Ausspannen. Lidingö ist bekannt für den so genannten Lidingöloppet, einen alljährlich stattfindenden, 30 Kilometer langen Geländelauf. Außerdem kann man auf Lidingö Wandern, Joggen, Skifahren und Tennisspielen. Ende der 1930er Jahre verbrachte Bertolt Brecht einige Zeit seines Exils auf dieser unweit der Großstadt Stockholm gelegenen grünen Oase.

Neben der üppigen Natur bietet Lidingö auch einige kulturelle Highlights: Das Atelier Millesgården 113, den Bauernhof Elfviks Gård 114, die Inselgruppe Fjäderholmarna 115, das Lidingö Museum 117 und das Raoul Wallenberg Monument 116 sollte man sich nicht entgehen lassen.

Millesgården ist die Hauptattraktion von Lindingö

Einst lebte und arbeitete der Bildhauer Carl Milles hier

Die Hauptattraktion auf Lidingö 112 und ein absolutes Muss für jeden kunstinteressierten Touristen ist Millesgården - das Atelier und Wohnhaus des berühmten schwedischen Bildhauers Carl Milles und seiner Frau Olga, die Malerin war.

Unterkünfte Nähe Millesgården

Scandic ForestaDZ ab 103,58 €LA Hotel – Lidingö ArenaDZ ab 98,84 €Scandic AriadneDZ ab 107,94 €Mehr Hotelangebote nahe Millesgården

Anno 1906 kaufte der 31-jährige Bildhauer, der gerade seinen Durchbruch als Künstler gefeiert hatte, ein Grundstück auf den Herserudsklippan in Lidingö 112 und beauftragte den Architekten Karl Bengtsson mit dem Bau eines Hauses und eines Ateliers. Im Laufe der Jahre kaufte Milles die angrenzenden Grundstücke und ließ weitere Gebäude und eine Art italienischen Renaissance-Garten errichten. Hier stellte er neben eigenen Skulpturen auch griechische und römische Statuen aus - Diese Sammlung ist noch heute einzigartig in Schweden.

Anno 1931 zogen Milles und seine Frau Olga in die USA, die Sommerzeit verbrachten sie aber weiterhin auf Lidingö 112. Im Jahr 1936 schenkte Carl Milles sein Millesgården schließlich dem schwedischen Volk. Der anno 1955 verstorbene Künstler liegt zusammen mit seiner Frau in einer kleinen Kapelle in Millesgården begraben.

In Millesgården werden die Natur und die Kunst auf eine wunderbare und einzigartige Weise vereint: Auf den verschiedenen Terrassen und in dem parkähnlichen Garten stehen sowohl Originale als auch Kopien von Milles’ Skulpturen. Auf der unteren Terrasse sind die bekanntesten seiner Werke versammelt: Guds Hand (Gottes Hand), Människan och Pegasus (Mensch und Pegasus) und eine Replik der Poseidon-Skulptur, dem Wahrzeichen Göteborgs. Seit anno 1999 beherbergt Millesgården zudem ein preisgekröntes neues Galeriegebäude. In der Galerie werden dem interessierten Publikum vor allem Klassiker der modernen Kunst präsentiert.

Im nordöstlichen Teil von Lidingö 112 liegt das alte Herrenhaus Elfviks gård. Anno 1775 kaufte Petter Widman den Bauernhof und schuf daraus im Laufe der Jahre ein stattliches Gut. Der Dichter Carl Michael Bellman besuchte Elfviks gård öfters und schrieb dort sein Lied ”Glada bygd så täckt belägen”, welches heute auch oft Lidingösången (Das Lidingö-Lied) genannt wird. Zu Ehren Bellmans feiert man in Elfviks gård noch immer jedes Jahr das Bellmanfest.

Seit anno 1946 gehört Elfviks gård der Stadt Lidingö 112 und bis zum heutigen Tag betreibt man dort aktiv Landwirtschaft. Der Hof steht Besuchern offen und ist mit seinen Schafen, Kühen und Pferden ein beliebtes Ausflugsziel für Familien - Außerdem nutzt ein exklusives Restaurant die Räume des Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert.

Die kleine Inselgruppe Fjäderholmarna liegt südlich von Lidingö 112 und besteht aus den vier Eiländern Fjäderholmen, Ängsholmen, Libertas und Rövarns holme. Dieser beschauliche Schärengarten ist eine nur 20 Minuten dauernde Bootsfahrt von der Stockholmer Innenstadt entfernt!

Schwedische Idylle auf Fjäderholmarna

Der Schärengarten ist 20 Bootsminuten von Stockholm entfernt

Der Absolut-Vodka hat seinen Ursprung auf Fjäderholmarna

In Schweden nennt man die Fjäderholmarna auch oft "Stockholms närmaste skärgård” (Stockholms nächster Schärengarten). Passenderweise gehören die Fjäderholmarna zum Ekoparken 88, dem einzigen Stadtnationalpark der Welt – die Inselgruppe bietet inmitten der Großstadt eine grüne Oase und einen Vorgeschmack auf die Schärenwelt außerhalb Stockholms.

Auf Fjäderholmarna erwartet den Besucher ein vielfältiges Programm: Man kann die Tierwelt der Ostsee im Ostsee-Aquarium entdecken oder das Schiffsmuseum, die Fischräucherei sowie die vielen Kunsthandwerksläden besuchen. In den Sommermonaten führt man Theaterstücke unter freiem Himmel auf und in den vielen Restaurants und Biergärten kann man den Tag entspannt ausklingen lassen. Die Felsen der Fjäderholmarna eignen sich auch wunderbar für ein sommerliches Picknick.

Die Geschichte der Fjäderholmarna reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Damals legten die Fischer, die auf dem Weg von den Schären nach Stockholm waren, gern eine Rast auf den kleinen Inseln ein. Dadurch boomten die Wirtshäuser auf Fjäderholmarna natürlich und in den 1870er Jahren flossen dort in einem Jahr fast vier Millionen Liter Schnaps durch die durstigen Kehlen. So war es nicht verwunderlich, dass sich schon bald etliche Schnapsbrenner auf den Inseln ansiedelten - Insbesondere die zwei Konkurrenten Danielsson und Lars Olsson Smith bestimmten das Geschäft. Letztendlich gewann Smith den Kampf um die Kundschaft und bis heute ziert sein Bildnis die Flaschen des weltweit bekannten Absolut-Vodkas.

Zu Ehren des bekannten schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg wurde in seinem Geburtsort Lidingö 112 eine Statue gewidmet. Wallenberg rettete im Zweiten Weltkrieg viele ungarische Juden vor dem Holocaust, indem er ihnen die so genannten schwedischen Schutzpässe, welche die Inhaber als schwedische Staatsbürger ausgaben, ausstellte. Die vier Meter hohe Bronzestatue im Stadshusparken von Lidingö 112 stellt Wallenberg dar, wie er bedrohten Menschen den Ausweis gibt. Die Skulptur des schwedischen Bildhauers Willy Gordon entstand im Jahr 1999 und zollt Raoul Wallenbergs Zivilcourage und Menschlichkeit Respekt.

Eine Reise ins 19. Jhd. im Lidingö Museum

Bei dem Besuch des Lidingö 112 Museum kann man eine im 19. Jahrhundert beginnende Reise durch die Geschichte der Stadt unternehmen. Der Heimatverband Lidingö 112 rekonstruierte in den Räumen der geschichtsträchtigen Villa Fornboda einen für das Jahr 1900 typisch schwedischen Haushalt.

Schon am Eingang des Museums steht eine aus der Zeit zwischen den Jahren 1915 und 1920 stammende Rezeptionstheke. Außerdem ist der Salon des Hauses mit typischem Weihnachtsschmuck hergerichtet. In der Küche erwartet den Besucher ein Dienstmädchen in einem Kleid aus den 1910er Jahren und im Esszimmer stehen Original-Sessel aus dem 19. Jahrhundert. Darüber hinaus zeigt das Museum eine Dauerausstellung mit dem Namen "Lidingö 1900 till 2000 – Från sommarö till modern stad” (Lidingö 1900 bis 2000 – Von einer Sommerinsel zu einer modernen Stadt).

Carl Kempendal und David Lundegård entwarfen die Villa Fornboda, in deren Räumlichkeiten sich heutzutage das Heimatmuseum befindet, anno 1907. Während des letzten Jahrhunderts beherbergte die Villa Fornboda viele verschiedene Läden – vom Friseur bis zum Bäcker war hier alles vertreten.