Djurgården, Stockholm

Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Skansen

Altes Häuschen auf der Insel

Djurgården ist ein beliebtes Ausflugsziel

Die Insel Djurgården, also Tiergarten, gilt zu Recht als Freizeitinsel der Stockholmer. Wo sich bis anno 1809 die schwedischen Könige bei der Jagd vergnügten, findet der Besucher heute viel Grün und Erholung sowie Unterhaltung und Kultur. Wenn man einmal die renommierten Kunstmuseen im Stadtteil Skeppsholmen 33 außer Acht lässt, liegen auf Djurgården die wichtigsten kulturhistorischen Museen der schwedischen Hauptstadt. Das sich über die gesamte Insel erstreckende Naturschutzgebiet Ekoparken 88 ist der erste innerstädtische Nationalpark der Welt.
Auf der Halbinsel Djurgården leben nur etwa 800 Menschen und ein großer Teil der 279 Hektar großen Fläche ist mit Wald bedeckt. Um Djurgården herum verläuft ein mehr als zehn Kilometer langer Strand, der zum Sonnenbaden, Entspannen und Schwimmen einlädt. Auf die Insel gelangt man entweder über die Djurgårdsbrücke von der Uferpromenade Strandvägen aus, oder mit den bis zum Vergnügungspark Gröna Lund 78 verkehrenden Fähren.
In der Hauptsaison im Sommer ist die Insel aufgrund des Besucherandrangs für den Autoverkehr gesperrt.

Die Villa Täcka Udden auf der Insel Djurgården

Einst betrieben die Könige hier Jagd

Schwedisches Original: Ein neugieriger Elch

Die meisten Museen und Sehenswürdigkeiten befinden sind an der Straße Djurgårdsvägen, welche durch die herrliche Landschaft führt. Neben dem Wasamuseum, in dem man ein anno 1628 gesunkenenes Kriegsschiff besichtigen kann, ist auch der Besuch des Nordischen Museums empfehlenswert – in diesem Ausstellungshaus erfährt man einiges über die Kulturgeschichte und die verschiedenen Volksgruppen in Schweden. Für Freunde der modernen Kunst ist die Liljevalchs Konsthall 82 ein Muss: Hier kann man die Werke von etablierten und noch unbekannten zeitgenössischen Künstlern bewundern.

Auf der friedlichen Insel findet man hinter der Djurgårdsbron auch die Estonia-Gedenkstätte. Das von dem polnischen Künstler Miroslaw Balka entworfene Nationaldenkmal erinnert an die zahlreichen Opfer der Estonia-Katastrophe des Jahres 1994 – die Fähre war auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm. Aufgrund des starken Wellengangs, dem das Schiff und die unerfahrenen Kapitäne nicht gewachsen waren, sank die Estonia innerhalb kürzester Zeit. Die genauen Umstände des Unglücks sind jedoch bis heute ungeklärt und es kursieren einige Verschwörungstheorien.

Gröna Lund (schwedisch für grüner Hain) ist ein Vergnügungspark in Stockholm auf der Halbinsel Djurgården 77.

Im Jahr 1883 pachtete der Deutsche Jacob Schultheiss das Gebiet um dort einen Vergnügungspark mit "Karusellen und anderen Vergnügungsanordnungen" einzurichten. Im selben Jahr wurde der Park eingeweiht, er ist damit der älteste und neben Liseberg der bekannteste Vergnügungspark Schwedens. Der Name "Gröna Lund" geht vermutlich auf ein Wirtshaus zurück, das sich einmal in dem benachbarten Stadtteil Djurgårdsstaden befunden hatte.

Gröna Lund verfügt neben all den Fahrattraktionen auch über eine große Freilichtbühne (Stora scenen), die Auftritte von nationalen und internationelen Künstlern ermöglicht. Hier hatten Größen wie Louis Armstrong, Paul McCartney, Jussi Björling ihre Gastspiele und jeden Sommer, bis in die 1970er Jahre, kam der beliebte schwedische Trobador Evert Taube.

Schultheiss Nachfahren, die Familie Lindgren, betrieben den Park als Familienunternehmen bis 2005, dann wurde Gröna Lund vom Konzern Parks & Resorts Scandinavia übernommen.