Helgeandsholmen, Stockholm

Die Heiliggeist-Insel heißt auf Schwedisch Helgeandsholmen

Die kleine Heiliggeist-Insel heißt auf schwedisch Helgeandsholmen und liegt zwischen den Eiländern Norrmalm und Gamla stan. Die Inseln sind untereinander durch die Norrbro – die Nordbrücke – verbunden.

Helgeandsholmen selbst ist schon ziemlich alt – die Insel bildete sich allmählich während der letzten Eiszeit. Später half der Mensch nach und schüttete das Eiland zusätzlich auf. Zum Ende des 19. Jahrhunderts begann man dann mit dem Bau des Reichtagsgebäudes und die kleine Insel Helgeandsholmen wurde offiziell zum Sitz des Parlaments. Neben dem imposanten Parlament gibt es auf Helgeandsholmen nur eine weitere Institution: Das Mittelaltermuseum  6 , welches auf schwedisch Medeltidsmuseum  6  heißt.

Blick zum schwedischen Parlament auf der Insel Helgeandsholmen

Das schwedische Parlament heißt in der Landessprache Sveriges Riksdag und residiert seit anno 1905 im Reichstagsgebäude – dem Riksdagshuset - auf Helgeandsholmen  3 . Zwischen den Jahren von 1897 und 1905 entstanden auf der Heiliggeist-Insel zwei Gebäude im Stil des Neubarocks. Nicht allen Stockholmern gefiel diese gewaltige und opulente Architektur, die so gar nicht den neuen baumeisterlichen Idealen des beginnenden 20. Jahrhunderts entsprach.

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Ursprünglich beherbergte das westliche der Gebäude die Bank von Schweden, die so genannte Riksbank. Nach den Umbauten in den Jahren von 1980 bis 1983 – man benötigte Platz für einen großen Plenarsaal - breitete sich das Parlament auf beide Gebäude aus. Räumlich getrennt sind die Häuser durch die Riksgatan – die Reichsstraße – jedoch immer noch.

Das neobarocke Gebäude wurde in den Jahren von 1897 bis 1905 erbaut

Über dem Eingang zum Riksdagshuset sind Skulpturen zu sehen, welche die vier Stände versinnbildlichen: ein Bauer, ein Bürger, ein Geistlicher und ein Adliger. Außerdem schmückt eine Plastik der Nationalfigur Mutter Svea die Ostfassade des Reichstags. Zu ihren Füßen sieht man die männliche Personifizierung der Wachsamkeit und die weibliche der Nachdenklichkeit.

Zu bestimmten Zeiten können Besucher das herrschaftliche Treppenhaus und die prachtvollen Sitzungssäle besichtigen. Allerdings muss man dafür einen Pass oder einen Personalausweis vorweisen. Ein Highlight bei den Führungen ist die Garderobe aus der Zeit der Jahrhundertwende: Sie bot Platz für die so genannten Galoschen aller Reichstagsabgeordneten. Diese Schutzüberzüge für das Schuhwerk wurden in den Räumlichkeiten sicher verwahrt bis sich die Politiker wieder nach Hause begaben.

Das Stockholmer Mittelaltermuseum heißt auf schwedisch Medeltidsmuseum und ist vor allem für Besucher interessant, die sich über die Anfänge der Stadt und ihre Geschichte im Mittelalter informieren möchten.

Das Museum befindet sich gegenüber des Reichstagsgebäudes und entstand auf eher ungewöhnliche Weise: Eigentlich sollte an dieser Stelle nämlich eine Tiefgarage für den Reichstag entstehen. Doch als die Bauarbeiter alte Gemäuer und Knochen entdeckten, stellte man die Aushubarbeiten ein. Schnell stellte sich heraus, dass man hier auf ein Stück von Alt-Stockholm gestoßen war! Neben Hausfundamenten aus dem 13. Jahrhundert, einem Teil der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert sowie einer Apotheke aus dem 17. Jahrhundert fand man auch Münzen, Flaschen, Kleidungsstücke und Kreidepfeifen. Diese Schätze konnten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden und so entschloss man sich schon bald, das Mittelaltermuseum zu bauen. Die Highlights dieses Ausstellungshauses sind eine Friedhofsmauer, eine Hafenanlage mit Werft, anhand derer man den Schiffsbau im Mittelalter nachvollziehen kann sowie ein aus dem frühen
16. Jahrhundert stammendes Boot.