Katarinakirche, Stockholm

Älteste Barockkirche von Stockholm: Die Katarina kyrka

Die Katharinenkirche heißt auf schwedisch Katarina kyrka und ist die älteste Barockkirche Stockholms. Das Gotteshaus, das seinen Namen zu Ehren der Prinzessin Katharina Wasa, der Mutter des Königs Karl X. Gustav trägt, wurde zu Ende des 17. Jahrhunderts errichtet.

Am heutigen Standort der Katarina kyrka befanden sich schon seit dem 14. Jahrhundert Kirchen. Die Errichtung des harmonischen Gotteshauses dauerte insgesamt 39 Jahre und waren erst anno 1694 abgeschlossen – der Architekt Jean de la Vallée konnte stolz auf sein Werk sein! Die Freude über die schöne neue Katarina kyrka währte jedoch nicht lange, denn im Jahr 1723 zerstörte ein schweres Feuer die weitesten Teile des Hauses – nur die Grundmauern blieben erhalten.

Der Baumeister Göran Josua Adelcrantz leitete den Wiederaufbau und gestaltete den für die Katharinenkirche charakteristischen achtkantigen Turm. Leider brannte es anno 1990 erneut – nach diesem Flammeninferno blieben nicht einmal die Grundmauern des Gotteshauses stehen! Nun war es an dem Architekten Ove Hidemark, die Katarina kyrka erneut zu rekonstruieren. Nach nur fünf Jahren Bauzeit konnte Bischof Henrik Svenungsson die Kirche anno 1995 einweihen. Noch neueren Datums ist die Orgel der Kirche, die durch ihre charakteristische Kuppel sofort ins Auge fällt: Das 62-stimmige Instrument der renommierten Orgelbaumeisterfirma Jan van den Heuvel gehört erst seit dem Jahr 2000 zum Inventar des Stockholmer Gotteshauses. Doch auch die Vergangenheit ist mit der teilweilse geschmolzenen Turmkappe und der gesprungenen Glocke in der Katharinenkirche allgegenwärtig.

Das Malerhandwerksmuseum, welches auf schwedisch Måleriyrkets Museet genannt wird, befindet sich westlich der Katarina kyrka. Der Malermeister Knut Moberg sammelte bereits seit dem Jahr 1929 Gegenstände und Werkzeuge aus seinem täglichen Berufsleben und bewahrte sie für die Nachwelt auf. Lange Zeit sah er darin nur ein privates Vergnügen. Doch als anno 1970 das Måleriyrkets Museum eröffnete, zögerte Moberg nicht lange und schenkte dem Ausstellungshaus seine Sammlung.

Das Måleriyrkets Museum verdeutlicht den Wandel des Malerhandwerks vom 18. Jahrhundert bis heute. Dabei werden Techniken und Farben erklärt und außerdem kann man einen kompletten Farbenhandel aus den 1950er Jahren bewundern.

Almgrens Sidenväveri befindet sich westlich der Katarina kyrka und ist die einzige noch bestehende Seidenweberei nördlich der Alpen. Die Familie Almgren betreibt das Unternehmen heute in der fünften Generation und ein Teil der Produktion findet noch immer an den 170 Jahre alten Maschinen statt. Almgrens Sidenväveri Museum schildert nicht nur die Geschichte der Familie Almgren, sondern auch die Erfindung des Jaquardstoffes im Jahr 1804 und die Historie der Webkunst von ihren Anfängen bis heute. Das Almgrens Sidenväveri Museum zeigt außerdem rund 700 Musterzeichnungen aus unterschiedlichen Epochen.

Anno 1833 begann Knut August Almgren Seide, Seidenbänder und Nähseide zu produzieren: Seine Firma expandierte schnell und so konnte er sich schon elf Jahre später stolz Königlicher Hoflieferant nennen. Im 19. Jahrhundert galt Almgrens Sidenväveri als Skandinaviens größter Abeitgeber für Frauen. Die Weberei bot ihren Arbeiterinnen eine eigene Krankenversicherung und eine Altersversorgung – das war bei weitem nicht der Normalfall.

Im Jahr 1974 schloss die Fabrik zunächst ihre Tore, aber schon anno 1991 setzte Oscar Almgren die Produktion in der fünften Generation fort.

Das Södra Teatern zeigt ein breites Spektrum von Theater bis Musik

Södra Teatern ist Schwedens ältestes Privattheater und zeigt, da es heutzutage ein Gastspielhaus ist, ein breites Spektrum von Theater bis Musik. Das renommierte Schauspielhaus befindet sich südlich des Katarinahissen 56 und ist definitiv einen Besuch wert – allein der prächtige Hauptsaal ist äußerst sehenswert!

Bis ins 19. Jahrhundert hinein stand an der Stelle des Södra Teatern ein Wirtshaus, das für seine wundervolle Aussicht über Stockholm bekannt war. Das Gasthaus wurde jedoch im Jahr 1853 abgerissen und stattdessen ein Theater errichtet. Aber schon anno 1857 brannte das Theater – wie auch viele andere Gebäude auf dem Mosebacke torg – ab. Erstaunlich schnell baute man das Theater wieder auf und anno 1859 wurde das neue Södra Teatern eingeweiht.

Im Stora Salongen, dem Großen Salon des Schauspielhauses, finden 400 Zuschauer Platz. Außerdem gehören noch weitere kleine Bühnen wie die Kägelbanan und das Caféteatern zum Södra Teatern.

Die Frage nach der Herkunft des Namens Mosebacke ist bis heute nicht ganz geklärt. Vermutlich gab der Müller Anders Jönsson Mose dem Platz seinen Namen, denn er besaß im 17. Jahrhundert eine Mühle auf dieser Anhöhe, die schwedisch backe genannt wird. Schon zu jenen Zeiten gab es auch einen kleinen Marktplatz auf dem Hügel - Doch erst Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte sich Mosebacke torg mit Freilichttheatern und Tanzpavillons zum Vergnügungszentrum Stockholms.

Anno 1857 war es jedoch mit dem Amüsement auf dem Mosebacke torg ersteinmal vorbei: ein verheerender Brand zerstörte große Teile des Platzes und der umliegenden Gebäude. Beim anschließenden Wiederaufbau erhielt der Marktplatz seine heutige Größe und Form.

In der Mitte des Platzes befindet sich die anno 1954 entstandene Marmorskulptur Systrarna (Die Schwestern) des Bildhauers Nils Sjögrens. Geht man am Södra Teatern 61 durch das einem Triumphbogen ähnliche Portal, gelangt man auf die Mosebacke Terrass. Der wunderbare Ausblick, den man von hier aus genießen kann, hat es schon zu Weltruhm gebracht: August Strindberg beschrieb genau diese Aussicht im Eingangskapitel seines Romans "Röda Rummet" - Das rote Zimmer.