Königliche Oper, Stockholm

Südlich vom Kungsträdgården 27 liegt am Gustav Adolfs torg die auf schwedisch Kungliga Operan genannte Königliche Oper. Diese Institution besteht bereits seit dem Jahr 1773, doch da die Oper ihr eigenes Gebäude erst später erhielt, fand die erste Premiere noch im Bollhuset statt.

Die Königliche Oper ist Schwedens maßgebende Bühne für Oper und Ballett. König Gustav III. legte den Grundstein für die schwedische Opernkunst, denn er ließ deutsche und italienische Komponisten wie Johann Gottlieb Naumann oder Francesco Uttini Opern nach den Werken von schwedischen Poeten komponieren. König Gustav wirkte bei den ersten schwedischen Opern selbst mit und schrieb eigene Theaterstücke, die in den Schlössern Drottningholm und Gripsholm zur Aufführung kamen.

Der kunstliebende Gustav III. sorgte auch für den Bau eines Opernhauses. Die Eröffnung des ersten Opernhauses, welches von dem Architekten Carl Fredrik Adelcrantz erbaut wurde, feierte man im Jahr 1782. Das Opernhaus galt damals als eines der schönsten Gebäude Stockholms und beherbergte auch das heute noch international angesehene Königliche Ballett.

Zehn Jahre später wurde Gustav III. während eines Maskenballs in seiner eigenen Oper erschossen – Diesen hinterlistigen Mord nahm der Komponist Giuseppe Verdi als Vorlage für seine Oper "Ein Maskenball".

König Oskar II. ließ das Gebäude im Jahr 1892 abreißen und beauftragte den Architekten Axel Anderberg mit dem Bau einer neuen Oper. Anderberg entwarf ein Gebäude im Stil der italienischen Spätrenaissance – dies wird besonders an der opulenten Inneneinrichtung und den reichlichen Goldverzierungen deutlich. An die alte Oper von Gustav III. erinnert heute nur noch der gegenüberliegende Palast des Erbfürsten 52, der so genannte Arvfurstens palats, der als exaktes Gegenstück zur alten Oper entstand. Heute ist das beeindruckende Gebäude der Sitz des schwedischen Außenministeriums.

Die Oper wurde auf Befehl von Gustav III. erbaut

Wichtige schwedische Bühne: Die Kungliga Operan

Die Königliche Oper machte sich vor allem durch Sänger wie Jussi Björling, Birgit Nilsson oder Anne Sofie von Otter einen Namen. Internationale Größen wie Sixten Ehrling und Herbert Blomstedt dirigierten hier. Und auch das Königliche Ballett erlangte durch die Choreografin Birgit Cullberg ein internationales Renommé.

Das Stockholmer Opernhaus bietet außer den kulturellen auch exquisite kulinarische Genüsse. In den Restaurants Operakällaren und Operabaren lässt sich stilvoll speisen. Mit der Jugendstileinrichtung, den Malereien und den fantastischen Stuckverzierungen zählt das Operakällaren zu den schönsten Restaurants Stockholms. Zudem hat man durch die große Fensterfront einen wunderbaren Blick auf das Wasser und das Königliche Schloss. Im Operakällaren kann man die ausgezeichnete schwedische und internationale Küche genießen – dabei muss man jedoch etwas tiefer in die Geldbörse greifen.

Die Operabaren ist ebenso schön wie das Operakällaren und dazu noch etwas preisgünstiger. In diesem Restaurant kommen eher traditionelle Gerichte und Hausmannskost auf den Teller. Und obwohl man in beiden Lokalen vorzüglich essen kann, steht bei den Gästen ein weiterer Grund für den Besuch auf dem (Speise)-Plan: Sehen und gesehen werden!

Wer gern einmal eine der Opernaufführungen verfolgen möchte, der sollte sich rechtzeitig um Tickets kümmern: Der Kartenvorverkauf beginnt jeweils vier Wochen vorher. Neben den üblichen Platzkategorien gibt es so genannte lyssnarplatser, Lauschplätze, die sehr günstig sind. Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn schlägt die Oper zudem Last-Minute-Tickets zur Hälfte des normalen Preises los.